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Das Auenprojekt Schwartau

Enthüllung des Informationsschildes

Hintergrund-Information des Wasser- und Bodenverbandes Schwartau

Nach gut 2 ½ - jähriger Bauzeit erfolgte am 7.9.2023 an der Schwartau inmitten des Erholungswaldes „Riesebusch“ nahe Bad Schwartau die offizielle Einweihung des umgestalteten Abschnitts der Schwartau. Verbandsvorsteher Robert Muus begrüßte den Umweltminister Tobias Goldschmidt, der im Beisein von Vertretern der an Planung und Bau beteiligten Firmen, Ingenieurbüros und Behörden ein Informationsschild enthüllte.

Kern des „Auenprojektes Schwartau“, dem landesweit ersten Modellprojekt zur Auenrenaturierung ist es, die vor Jahrzehnten teilweise begradigte und zu tief eingeschnittene Schwartau auf einem rd. 4,7 km langen Abschnitt zwischen Hobbersdorf und Groß Parin naturnah in einen Auenraum umzugestalten, der überflutet werden kann. Dieser vielfältige Lebensraum soll sich eigendynamisch entwickeln.

Konkret wurden 6 Altarme angeschlossen. Dadurch werden 700 m mehr Gewässerlänge gewonnen, die den Lebensraum bereichern und gemeinsam mit den geschaffenen Überflutungsflächen dem Wasserrückhalt dienen. Durch den Einbau von Kies, Geröll und Totholz wird die Struktur der Schwartau als Lebensraum für zahlreiche Tierarten verbessert.

Verbandsvorsteher Robert Muus ging in seiner Begrüßung darauf ein, dass der Wasser- und Bodenverband Schwartau vor dem Auenprojekt bereits vor rund 20 Jahren damit begonnen hat, die Gewässerstruktur der Schwartau zu verbessern. Zu den früheren Maßnahmen gehörten die Wiedervernässung des Dodauer Sees im Quellgebiet der Schwartau, der Umbau von Sohlabstürzen zu Sohlgleiten sowie die Schaffung des Umgehungsgerinnes an der Hobbersdorfer Mühle.

Dort liegt auch der Beginn des Auenprojektes, mit dessen Planung 2012 begonnen wurde. Verband, Planungsbüros und Fachbehörden haben an der Erstellung der Planungsunterlagen für dieses Großprojekt gearbeitet. 2016 wurde der wasserrechtliche Antrag eingereicht werden. Der Kreis Ostholstein als untere Wasserbehörde erließ den entsprechenden Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2018. Im Oktober 2020 erfolgte der erste Spatenstich. Die Arbeiten am Gewässer wurden in drei Bauabschnitten durchgeführt und konnten Anfang Juli 2023 mit der Freigabe der neuen Brücke über die Schwartau im Zuge des Wanderweges erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Bau- und Planungskosten, die aus Mitteln der EU-Wasserrahmenrichtlinie, des Bundes sowie des Landes Schleswig-Holstein getragen wurden, belaufen sich auf rd. 4,4 Mio. €. Sie umfassen auch die ökologische Baubegleitung sowie Aufwendungen für Artenschutz und Bodenmanagement. Da die sich die Baustrecke inmitten des FFH-Gebietes „Schwartautal und Curauer Moor“ befindet, war ein sensibles Vorgehen erforderlich, um die Schädigung von Tieren und Pflanzen bei den Arbeiten zu vermeiden. So wurden beispielsweise Muscheln, Amphibien und Fische durch Biologen umgesiedelt, bevor mit schwerem Gerät Boden abgetragen und Kies eingebracht worden ist. Hierbei kamen zeitweise auch Taucher zum Einsatz.

Schon während der Baumaßnahme zeigte sich, dass der umgestaltete Gewässerabschnitt von den Tieren gut angenommen wird, so kamen bereits Alande (eine Fischart) zum Laichen.

Der umgestaltete Schwartau-Abschnitt ist weitgehend von Waldflächen der Landesforsten Schleswig-Holstein umgeben. Dessen Flächen wurden in Anspruch genommen, weil durch die Anhebung der Gewässersohle künftig die angrenzenden Auenwaldflächen vernässen und der Gewässerverlauf durch die Schaffung von Mäandern verlängert wurde.

Fachlich begleitet wurden Planung und Bauausführung vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH), Fachbereich Wasserwirtschaft in der Funktion als Bewilligungsbehörde.

 

Hintergrund:

Am Bau beteiligte Firmen und Büros:

Ingenieur- und Planungsbüro Umwelt Institut Höxter (UIH)  

Umweltverträglichkeitsprüfung, FFH-Vorprüfung, natur- und artenschutzrechtliche Fachbeiträge

Ingenieurbüro BWS GmbH, Hamburg

Planung, Projektleitung und Bauleitung

Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung mbH, Molfsee

Artenschutzmaßnahmen

Planula, Planungsbüro für Naturschutz und Landschaftsökologie, Hamburg

Ökologische Baubegleitung

Lohnunternehmen Dennis Brehmer, Norderheistedt (bei Heide)

Auftragnehmer für alle Bauabschnitte


Weitere Informationen

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