WBV gestaltet weitere 1.000 m seiner Fließgewässer naturnah
Presse-Information zur Schaffung von Laichbetten in Curau und Schwartau
Der Wasser- und Bodenverband (WBV) Schwartau hat jüngst mit Mitteln zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie rd. 580 Tonnen Kies und Geröll in die Schwartau bei Kesdorf und in die Curau bei Curau einbringen lassen, um mit der aufgewerteten Gewässersohle die Gewässerstruktur zu verbessern und als Laichgewässer für Fische attraktiver zu machen.
Das Einbringen des Kieses erfolgte in unterschiedlichen Höhen, so dass sich flachere Furten (Rauschen) und tiefere Kolke abwechseln,die unterschiedliche Strömungsverhältnisse erzeugen und auch außerhalb der Mittelwasserrinne bei geringeren Wasserständen im Sommer Lebensraum bieten. Größere Störsteine fördern die Strömungsdynamik und schaffen Ruhebereiche für wandernde Fische.
Um negative Auswirkungen auf Oberlieger am Gewässer auszuschließen, wird der Fließquerschnitt der Gewässer durch den Kies nur so weit eingeengt, wie gleichzeitig die Fließgeschwindigkeit erhöht wird. „Mit einem Behelfslattenpegel wird in der Planung und Bauaus-führung kontrolliert, dass es zu keinem Rückstau kommt", erklärt Robert Muus, Vorsteher des WBV Schwartau. Dies fördere auch die Akzeptanz bei Gewässeranrainern.
So genannte „In-stream-Maßnahmen" wie der Einbau von Kies werden bevorzugt genutzt, wenn angrenzende Flächen an den Gewässern nicht für Abflachungen oder Verschwenkungen des Gewässerverlaufs zur Verfügung stehen oder wenn der jeweilige Gewässerabschnitt bereits im Ansatz gute Strukturen aufweist.
Angeregt und begleitet wurde die Schaffung weiterer Laichbetten von örtlichen Anglern, die sich intensiv darum bemühen, den Forellenbestand in der Curau und der Schwartau zu er-höhen. Sie haben bereits im März erste Jungfische in diesen Abschnitten ausgesetzt.
Robert Muus weiter: „Bereits seit 2016 bauen wir regelmäßig Kies in unsere Gewässer ein, der an vielen Abschnitten unserer ursprünglich kiesgeprägten Flachlandbäche früher stand-orttypisch war. Der Erfolg gibt dem Verband Recht: „Die letzten Laichbetten wurden bereits in der darauf folgenden Laichsaison von den erwachsenen Forellen angenommen, die dort in den frischen Kies mit der Schwanzflosse Mulden „geschlagen" haben, in die der Laich abgelegt wird."
Ausdrücklich bedankt sich der WBV Schwartau bei der ausführenden Firma Hans Möller und Söhne aus Dakendorf. Das technische Geschick des Baggerführers hat wesentlich dazubeigetragen hat, dass Schwartau und Curau ein Stück dem Ziel eines guten ökologischen Zustandes wieder ein Stück näher gekommen ist.
Die Kosten für den im Frühjahr 2025 erfolgten Kieseinbau und Nebenleistungen belaufen sich auf rund 70.000 €.
Die Maßnahme wurde fachlich begleitet und gefördert durch den Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), Fachbereich Wasserwirtschaft als mittelbewilligende Stelle für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Die angehängten Fotos zeigen oben einen Abschnitt an der Curau vor (oben) und (unten) nach dem Kies-Einbau.
Gut zu erkennen ist die vormals überwiegend überwiegend sandige Gewässersohle mit im Mittelwasser geringer Fließgeschwindigkeit. Sie wurde nunmehr abwechslungsreich gestaltet und weist eine höhere Tiefenvarianz. Begünstigt wird die Gewässerstruktur durch die hier einseitg vorhandene Erlenreihe, die für eine Beschattung sowie einen natürlichen Eintrag von Laub und Totholz in das Gewässer sorgt.
Vorher: die Curau bei Curau, An der Aue
nachher: Kieseinbau sorgt für Furten und Kolke mit modellierter Mittelwasserrinne
verantwortlich für den Pressetext: WBV Schwartau, Oberonstraße 1, 23701 Eutin
Jörg Sommerfeld, 04521/7069012, j.sommerfeld@wbv.oh.de