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Wechsel in der Geschäftsführung beim WBV Ostholstein

Die langjährige Geschäftsführerin des Wasser- und Bodenverbandes Ostholstein, Hanna Kirschnick-Schmidt tritt mit Wirkung vom 1.3.2022 in den wohlverdienten Ruhestand. Die 63-jährige Diplom-Agrar-Ingenieurin leitete die Geschicke der 10-köpfigen Geschäftsstelle des Wasser- und Bodenverbandes Ostholstein seit dem 1.5.1997. Beschäftigt ist sie dort seit dem 1.7.1993.

wechsel-Geschäftsführer

Der Name Kirschnick-Schmidt ist eng verbunden mit der naturnahen Unterhaltung von Fließgewässern und deren Renaturierung. Beispielhaft sind hier die Wiedervernässung des Dodauer Sees (ab 2004), die Umgestaltung der Malenter Au sowie das noch in der Umsetzung befindliche „Auenprojekt Schwartau" zu nennen.

Während ihre offizielle Verabschiedung coronabedingt verschoben werden muss, räumt Hanna Kirschnick-Schmidt in diesen Tagen ihren Arbeitsplatz in der Eutiner Oberonstraße und tritt Mitte Januar 2022 ihren Resturlaub an.

Robert Muus, Verbandsvorsteher des WBV Ostholstein bescheinigt seiner bisherigen Geschäftsführerin eine sehr hohe Fachkompetenz in den Bereichen Land- und Wasserwirtschaft sowie dem Natur- und Artenschutz. Durch ihre äußerst engagierte wie auch beharrliche Art konnten Verbandsgremien und Zuschussgeber gleichermaßen dafür gewonnen werden, Verbandsgewässer nicht nur naturnah zu unterhalten, sondern wo möglich, in einen besseren Zustand zu versetzen. Die Anlage von Gewässerrandstreifen, Pflanzung von Gehölzen, Ersatz von Staustufen durch Sohlgleiten, naturnahe Ufergestaltungen, Sandfänge und die Schaffung von Retentionsflächen stellen eine Auswahl aus dem Bündel der Renaturierungsmaßnahmen dar.

Ab 1993 wurde zunächst über freiwillige Gewässerpflegepläne, später Machbarkeitsstudien und Grobplanungen der Grundstein für zahlreiche Renaturierungsprojekte, insbesondere an der Schwentine und der Schwartau sowie ihrer Nebengewässer gelegt werden. Diese hat Frau Kirschnick-Schmidt maßgeblich vorangetrieben.

Muus weiter: Hanna Kirschnick-Schmidt hat sich dadurch landesweit einen Namen gemacht und den WBV Ostholstein als kompetenten Dienstleister in der naturnahen Gewässerunterhaltung positiv entwickelt.

Mit dem Otterschutz ist ihr Name über die Landesgrenzen hinaus untrennbar verbunden. Dem 1999 gegründeten Verein „Wasser Otter Mensch" steht Frau Kirschnick-Schmidt seit Gründung vor.

Die Nachfolge in der Geschäftsführung des WBV Ostholstein wurde bereits zum Jahreswechsel nahtlos vollzogen.

Der 57-jährige Verwaltungsbeamte Jörg Sommerfeld wechselt von seinem Posten als Verwaltungsleiter beim WBV in die Geschäftsführung. Durch seine bisherige Aufgabe, die auch die Stellvertretung der Geschäftsführerin umfasste, sind ihm viele Kernthemen und zahlreiche Akteure bereits bekannt.

Jörg Sommerfeld freut sich auf die neue Herausforderung, die er gemeinsam mit dem engagierten Team der Geschäftsstelle im vertrauensvollen Zusammenwirken mit den Verbandsgremien wahrnehmen will. Neben der Fortführung der angelaufenen Maßnahmen ist ihm wichtig, dass die Belange der Fließgewässer-Unterhaltung bei der Bebauung von Ufergrundstücken aber auch bei der Ausweisung Schaffung neuer Baugebiete stärker berücksichtigt werden.

Sommerfeld: Weniger Versiegelung sowie die Schaffung von Verdunstungs- und naturnahen Rückhalteflächen dienen dem Wasserhaushalt in Siedlungsgebieten. In den letz-ten Jahren klagen wir allgemein über zu wenig Regen. Daher sollte nicht die zügige Ableitung, sondern ein längerer Verbleib des Wassers in der Fläche im Vordergrund stehen. Dieser dient dem Wasserhaushalt und fördert das Kleinklima in den Siedlungen und überfordert die Fließgewässer nicht.

Bei der baulichen Nachverdichtung von Ufergrundstücken wiederum sind ausreichende Abstände zu den Bächen und Gräben erforderlich, um dem Gewässer eine gewisse Dynamik zu ermöglichen.

Hintergrund:

Das ist der Wasser- und Bodenverband Ostholstein:

Der Wasser- und Bodenverband ist Oberverband und hauptamtliche Geschäftsstelle der ehrenamtlichen Wasser- und Bodenverbände Schwartau, Schwentine, Aalbeek, Bargeraue, Ostsee, Trave, Plöner See, Stockelsdorf, Redingsdorf, Hochschulstadtteil Lübeck, Neukirchen und Heringsdorf.

Die landesweit rund 500 ehrenamtlichen Wasser- und Bodenverbände in Schleswig-Holstein nehmen als gesetzliche Selbstverwaltungsaufgabe die Unterhaltung der Fließgewässer zweiter Ordnung wahr. Sie sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und finanzieren ihre Aufgaben durch Beiträge, die sie von ihren Mitgliedern, den Grundstückseigentümern in ihrem Verbandsgebiet erheben.

Die Fließgewässer sind nach den Vorschriften des Wasserrechts zu unterhalten, um den schadlosen Abfluss des Niederschlagswassers zu gewährleisten. Die Unterhaltung der Gewässer erfolgt beispielsweise durch das bedarfsgerechte Mähen von abflussbehindernder Gewässervegetation oder die bauliche Unterhaltung und Ertüchtigung verrohrter Gewässerabschnitte. Dabei werden Belange von Wasserwirtschaft, Wasserrecht sowie Natur- und Artenschutz berücksichtigt.

Daneben wirken die Wasser- und Bodenverbände an der staatlichen Aufgabe der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie mit, deren Ziel es ist, die Fließgewässer in einen naturnäheren Zustand zu versetzen. Hierzu stellen EU und Land Schleswig-Holstein die Finanzmittel zur Verfügung.

Als Träger öffentlicher Belange geben die Wasser- und Bodenverbände Stellungnahmen zu gemeindlichen Planungen ab.

Siehe auch: www.wbv-oh.de

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