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Presse-Information: Wiederherstellung des Deckwerks am Regionaldeich Süssau schreitet voran

Der südliche, ca. 600 m lange Abschnitt des Deckwerks vor dem Regionaldeich Süssau und damit die Hälfte der Baustrecke ist bereits wiederhergestellt worden. Die Arbeiten im Auftrage des Wasser- und Bodenverbandes Heringsdorf hatten Mitte Juni 2025 begonnen. Die bauausführende Firma im Baubereich 1 (Süd) Heinrich Weseloh, Straßen- und Tiefbau GmbH aus Hamburg konnte bereits Ende August die Arbeiten zur Wiederherstellung des im Herbst 2023 stark geschädigten Deckwerks abschließen.

Im früheren Baufeld wurde zuletzt aus überschüssigen Sanden eine rd. 4.500 m² große Düne hergestellt, die in diesen Tagen eingezäunt und mit Strandhafer bepflanzt wird. Dies ist Teil des naturschutzrechtlich erforderlichen Ausgleichs für die baubedingten Beeinträchtigungen der vorhandenen Dünen. Im Bauabschnitt zwischen der Promenade und der Steilküste vor Rosenfelde war bisher nur eine niedrige Graudüne vorhanden, die für den Laien schwer als solche wahrgenommen worden ist. Sie hatte im Zuge des Ostseehochwassers im Oktober 2023 und den provisorischen Sicherungsmaßnahmen weiter gelitten, so dass überwiegend Baustellen- oder Rohbodencharakter vorherrschte.

Verbandsvorsteher Heinz-Peter Frank: „Durch die Sandaufschüttung sowie das Setzen von 12.500 Strandhafer-Pflanzen als standorttypische Vegetation schaffen wir einen Puffer vor dem Deich und bereichern das Landschaftsbild durch eine naturnahe Dünenlandschaft." Pflanzung und Zaunsetzung erfolgen Mitte September durch die Firma Moritz Kirschnick aus Heringsdorf.

Besonders erfreulich ist zudem, dass die Bauarbeiten am Deckwerk gut voranschreiten und auch im nördlichen Baubereich bis zum 30.9.2025 und damit vor Beginn der Sturmflutsaison abgeschlossen werden können. In diesem Baubereich schränkt die Vorgabe zur größtmöglichen Rücksicht auf die vorhandene Düne das Baufeld ein. Außerdem bestehen teilweise anspruchsvolle Bodenverhältnisse mit Rammhindernissen, die Einfluss auf den Bauablauf haben. Die hier tätige Firma W. Reuse GmbH aus Brunsbüttel ist mit ihren Arbeiten dennoch im Zeitplan.

Verbandsvorsteher Frank: „Wir sind froh, dass wir erfahrene und zuverlässige Firmen bei Planung und Bau der Deckwerks-Wiederherstellung beauftragen konnten. Die Zusammenarbeit läuft sehr konstruktiv."

Den Verantwortlichen des Wasser- und Bodenverbandes Heringsdorf ist bewusst, dass die zwangsläufig in der Sommersaison liegenden Bauarbeiten für Strand- und Campingäste sowie Gewerbetreibende an der Promenade mit Beeinträchtigungen verbunden sind. Der Antransport von Wasser-bausteinen, Natursteinen und Schotter sowie das Sortieren, Laden und Einbauen waren mit Lärm- und Staubbeeinträchtigungen verbunden, auch wenn versucht wurde, die Bauabläufe zu optimieren und Beeinträchtigungen zu begrenzen.

Die Fotos zeigen:

Heinz-Peter Frank Deckwerk
Verbandvorsteher Heinz-Peter Frank beim Pflanzen vom StrandhaferTeilbereich des fertiggestellten Deckwerks im Bereich Süd

Hintergrund:

Mit dem in der Trägerschaft des WBV Heringsdorf stehenden rd. 3 m üNN hohen Regionaldeich Süssau, der eine Länge von 1,6 km aufweist, wird die rd. 75 ha große Süssauer Niederung geschützt. Hier befinden sich mehrere Campingplätze sowie Wochenend- und Ferienhäuser sowie landwirtschaftliche Flächen. Regionaldeiche bewirken im Gegensatz zu Landesschutzdeichen nur einen eingeschränkten Schutz von Küstengebieten vor Sturmfluten.

Bei der Ostsee-Sturmflut im Oktober 2023 sind erhebliche Teile des bisherigen Natursteindeckwerks und der natürlichen Böschungsschulter beschädigt worden. Der Deichkörper selbst hatte eher geringe Schäden erlitten. Die auf ca. 1,2 km geschädigte Böschungsschulter ist noch im Herbst 2023 provisorisch durch sandgefüllte big bags gesichert worden.

Die auf ca. 4,8 Mio. € geschätzten Bau- und Planungskosten werden vom Land Schleswig-Holstein getragen.

Die Planung und Bauoberleitung erfolgen durch die Ramboll Deutschland GmbH aus Hamburg.

Die Auschreibung der Bauarbeiten erfolgte in zwei Losen (Bauabschnitten) und ermöglichte, dass zwei Firmen Auftagnehmer parallel arbeiten und den engen Zeitplan einhalten können.

Arbeitsumfang:

Das Natursteindeckwerk ist auf einer Länge von ca. 1,2 km im strandnahen Bereich mit Be-standsmaterial (Natursteinen) vervollständigt und angrenzend mit Wasserbausteinen auf einer Vlies- und Schotterschicht wiederhergestellt worden. Es wird mit einer landseitigen Holzpfahlreihe stabilisiert. An diese schließt sich eine Überschlagsicherung (ein mit Steinen aufgefüllter Rammgraben) an. Das gesamte Bauwerk soll die Wirkung der Wellen abschwächen und den 15 – 20 Meter zurück liegenden Deichkörper schützen.

Zahlen:

Bauzeit: ca. 3 ½ Monate (ab Mitte Juni 2025)
Verwendete Wasserbausteine (aus Norwegen): ca. 12.100 to (LMA 60/300; zwischen 60 und 300 kg schwer)
Verwendete Natursteine aus der Vorgängermaßnahme (altes Deckwerk vor der gemeindlichen Promenade): ca. 344 to.
Schotter: ca. 1.620 m³
Eingesetzte Eukalyptuspfähle (aus Südafrika): ca. 6.300 Stück (3 m lang, Durchmesser: 20 cm)

Verantwortlich für den Pressetext:
Wasser- und Bodenverband Heringsdorf, Oberonstraß1 1, 23701 Eutin
Jörg Sommerfeld  04521/7069012    j.sommerfeld@wbv-oh.de

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