Renaturierung der Schwentine
Station vorher | Station nachher |
Im Bereich Stendorf weist die Schwentine durch früheren Ausbau und intensive Unterhaltung einen naturfernen Charakter auf. Es ist dem Verband gemeinsam mit der Gutsverwaltung Stendorf als betroffenen Eigentümer, dem Kreis Ostholstein und der Leader-Plus-Verwaltungsstelle im November 2012 gelungen, weitere 500 m zwischen Stendorfer See und Brücke Marius-Böger-Weg zu renaturieren. Die wasserwirtschaftliche Planung erfolgte durch den Verbandsingenieur Roland Holstein, maßgeblich unterstützt wurde das Projekt von dem Gewässerbiologen Stefan Greuner-Pönicke aus Kiel. Ausführender Unternehmer war die Firma Möller aus Dakendorf.
Bau der Bermen | Baumaterial: Faschinen |
Durch den wechselseitigen Einbau von Bermen, bei denen Baumstubben Verwendung fanden, wird das überbreite Profil der Schwentine eingeengt und die Fließdynamik erhöht. Breite Uferstreifen rechts und links der Schwentine, die vom Eigentümer kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, geben dem Gewässer Raum zur Entwicklung. Punktuelle Pflanzungen von Schwarzerlen erhöhen die Vielfalt des Gewässers. Um den Eingriff zu minimieren, wurde wertvolle Ufervegetation (Binsen, Wasserschwaden) zunächst abgeschält und zwischengelagert, um nach Anlage der Berme wieder eingesetzt zu werden. Es ist dadurch für den Laien kaum erkennbar, dass an der Schwentine bauliche Veränderungen vorgenommen wurden.
Brücke vorher | Brücke nachher |
Weiterhin wurde ein längerer Rohrdurchlass beseitigt und durch eine Brücke ersetzt, sodass auch in diesem Abschnitt die Durchgängigkeit gewährleistet ist.
Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rd. 36.000,00 €. Davon sind 50 % Fördermittel aus dem Leader-Plus-Programm, rd. 15.000,00 € gibt der Kreis Ostholstein aus Ausgleichsmitteln dazu, der Rest sind Eigenleistungen des WBV SCHWENTINE.
In 2005 soll die Fortführung der Maßnahme verfolgt werden. Auf der diesjährigen Vorstands- und Ausschusssitzung des Verbandes haben sich die Mitglieder für die Weiterführung des Projektes "Wiedervernässung der Stendorfer Niederung / Renaturierung der Schwentine" ausgesprochen und auch die für das Bearbeitungsgebiet Schwentine eingesetzte Arbeitsgruppe zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie befürwortet die Pläne des Verbandes.
Die ersten Flächen wurden bereits erworben und Gespräche mit Eigentümern wurden geführt. Das Projekt soll schrittweise in enger Abstimmung mit dem Kreis Ostholstein als Genehmigungsbehörde in den Bereichen umgesetzt werden, wo das Einvernehmen mit den Eigentümern hergestellt werden konnte bzw. Flächen an den Verband verkauft wurden. Neben der Verbesserung der Schwentine als Fließgewässer soll mit den Vernässungsmaßnahmen die Niedermoor-Regeneration ermöglicht sowie zum besseren Hochwasserschutz Wasser flächig zurückgehalten werden.